Medizinische App für kleine Patient*Innen
Mit LOUISA den eigenen Behandlungsprozess besser verstehen durch Gamification
Das LOUISA-Projekt wurde vom Zentrum für Kinder- & Jugendmedizin des Universitätsklinikums Essen und der Stiftung Universitätsmedizin
Essen ins Leben gerufen. Die Idee ist, erkrankte Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt zu stellen, um sie kind-, situations-
und zeitgerecht über ihre Krankheit und den Behandlungprozess zu informieren.
Das Ziel von LOUISA ist es, mehr Transparenz zwischen Behandlungsteam, Patient*in und Angehörigen zu schaffen, Angst und
Unsicherheiten zu reduzieren, das Autonomieempfinden der kleinen Patient*innen zu steigern und ihre Compliance zu erhöhen.
Junge Patient*innen im Fokus
Im Krankenhausalltag sind oft die Erziehungsberechtigten von erkrankten Kindern und Jugendlichen die ersten Ansprechpartner, wenn es um Aufklärung zu komplexen Maßnahmen oder Erkrankungen geht. Das LOUISA-Projekt stellt die Kids in den Fokus. Gerade bei chronisch Kranken ist es immens wichtig für eine wirksame Behandlung, dass die Patient*innen verstehen, was passiert. Dies gilt sowohl für den Klinikaufenthalt, als auch für die anschließende Zeit zu Hause. Es ist sehr wichtig, dass die Patient*innen regelmäßig bestimmte Werte abhängig von ihrer Erkrankung dokumentieren, ihren Medikamentenplan einhalten und ihre Vitalwerte überwachen.
Ziel
Alle Anforderungen sprachen für ein Patientenportal als App, die eng mit dem Krankenhausinformationssystem (KIS) verbunden ist. Hierzu wurde eine Entwicklungspartnerschaft zwischen dem Universitätsklinikum Essen und der Kölner IT-Firma m.Doc eingegangen, um mit der zu entwickelnden App Kinder und Jugendliche altersgerecht durch einen Gamificationansatz zu unterstützen und zu motivieren. Dieser sollte durch einen Avatar/Charakter gesteuert werden, der als Buddy mit Handicap zum Verbündeten des Kindes wird.
Centigrades Zielsetzung war die Entwicklung dieses Gamificationkonzepts, das Character Design des Buddys und das Screen Design der App.
Ein Freund, ein guter Freund
Der User Research mit den Patient*innen ergab, dass für das Character Design eine Art Mentor eine gute Möglichkeit darstellen könnte, die Kinder und Jugendliche zur Nutzung der App zu animieren. Wir wollten einen Character schaffen, der zwar helfend zur Seite steht, umgekehrt jedoch auch auf die Hilfe der Patient*innen angewiesen ist. Außerdem war es uns wichtig, dass die Nutzer*innen die Figur visuell ansprechend fanden. Wir haben verschiedene Ideen ausgearbeitet und die jungen Patient*innen früh mitwirken und mitentscheiden lassen.
Der Game Loop
Auf der Suche nach dem magischen Dorf
Durch tägliche Einträge in ihr medizinisches Tagebuch schalten die Patient*innen Punkte frei, die sie wiederum dazu einsetzen können, ihrem kleinen Buddy bei seiner ganz eigenen Reise voller Herausforderungen zu helfen. Im Game Loop ist der Character auf der Suche nach seinen magischen Fähigkeiten, die er zurückgewinnen muss. Dafür reist er durch verschiedene Gebiete, lernt neue Freund*innen kennen und gewinnt mit Hilfe der Kinder nach und nach seine Magie zurück. Seine Reise beginnt, wie die der Patient*innen, im Krankenhaus.
Für jedes Gebiet haben wir ein eigenes Umgebungsdesign gestaltet, sodass sich immer wieder das Theming ändert. Pro Station erlangt unser Buddy eine neue Fähigkeit zurück, mit der er ins nächste Gebiet reisen kann. Dieses Weiterkommen sowie die Helferrolle, in die die Nutzer*innen schlüpfen, sollen spielerisch dazu motivieren, tägliche Einträge im medizinischen Tagebuch zu verfassen.
Eine magische Reise
Die Reise des kleinen Characters vom Krankenhaus bis nach Hause in sein magisches Dorf ist gemünzt auf die Dauer des Krankenhausaufenthalts. Die Patient*innen bekommen tägliche Erinnerungen an ihre Tagebucheinträge und können darüber hinaus Medikamentepläne, kindgerechte Informationen, Erklärvideos zu ihrem Behandlungsprozess und vieles mehr aufrufen.
